Sprechende Kalender, die Einkäufe planen, smarte Waschmaschinen und intelligente Herde, die Alarm schlagen, wenn das Mittagessen anbrennt. Durch Assistenten, die auf KI setzen, erhalten ältere Menschen immer mehr Möglichkeiten, länger alleine und selbstständig leben zu können. Active Assisted Living (AAL) nennt sich der spannende Forschungsbereich, in dem daran gearbeitet wird, die häusliche Pflege mit modernsten Techniken zu verbessern. Die Ziele: Alltagstaugliche Assistenzsysteme, die die qualitative Lebenszeit in den eigenen vier Wänden verlängern und gleichzeitig pflegende Angehörige entlasten. Auch das Know-Center, Österreichs führende Forschungseinrichtung für Big Data und Data-Driven Business legt einen starken Fokus auf Active Assisted Living – etwa mit dem digitalen Tool EMMA, das auf dem Event von Hermann Stern, Business Area Manager am Know-Center, und Thomas Diviak, CEO des Start-ups e-nnovation better life solutions, das vom Know-Center mitgegründet wurde und für die Entwicklung von EMMA verantwortlich ist, vorgestellt wurde.
Was EMMA macht? Die digitale Assistentin unterstützt beim Organisieren der Betreuung von älteren Menschen. Konkret: Menschen, die etwa ihre Eltern pflegen, werden unterstützt Dienstleister zu finden, die für die Pflegebedürftigen Einkäufe erledigen, den Rasen mähen oder auch kochen. Ein digitaler Marktplatz für Pflegekräfte also, der aber den Familienkontakt keinesfalls ersetzen soll. „Vor allem in der Pflege soll und muss der Mensch weiterhin im Mittelpunkt stehen“, betont Hermann Stern. „Ganz egal, ob es sich um die Erhaltung der Gesundheit, die häusliche Pflege, oder die Work-Life-Balance handelt – digitale Lösungen können maßgebend unterstützen, ohne dabei zu überwachen, oder den Kontakt zu Familienangehörigen zu ersetzen.“
Darüber hinaus bietet EMMA diverse Unterstützungsmodule an, wie Trink- und Termin-erinnerungen. Know-Center-Geschäftsführerin Stefanie Lindstaedt: „Es geht in erster Linie darum, ein optimales Betreuungsprofil zu erstellen. Eine zentrale Frage, die vom Recommender beantwortet werden soll: Welcher Dienstleister passt zu mir besonders gut? Menschen, die ihre Angehörigen pflegen, sollen die Möglichkeit erhalten, einfach so Zeit mit ihren Liebsten zu verbringen und dabei nicht gleichzeitig einer Arbeit nachgehen zu müssen.“
Eduardo Veas, Deputy Area Head des Forschungsbereiches Knowledge Visualization, stellte außerdem das MoreGrasp-Projekt vor, in dem an einer gedankengesteuerten Greifneuroprothese gearbeitet wird. Denn: Mehr als die Hälfte aller Menschen mit einer Rückenmarkverletzung leidet unter Beeinträchtigungen beider Hände, was zu einem enormen Rückgang der Lebensqualität führt. Eine funktionelle Wiederherstellung ist mit Neuroprothesen auf Basis der funktionellen Elektrostimulation (FES) zwar möglich – die heutigen Systeme sind allerdings weder intelligent noch intuitiv. MoreGrasp hingegen zielt auf die Entwicklung einer multiadaptiven, multimodalen Benutzeroberfläche mit Brain-Computer-Schnittstellen zur intuitiven Steuerung eines teilautonomen Motors.
Hier geht’s zu EMMA.
Mehr Infos über das MoreGrasp-Projekt