SMARAGD steht für Smart Aggregation and Visualisation of Health Data. Konkret ist es der Name eines Projektes, an dem sich Experten aus verschiedensten Bereichen wie Datasciences, Informatik, Psychologie, aber auch Gesundheits- und Rechtswissenschaften zusammengeschlossen haben, um gemeinsam ein ehrgeiziges Ziel zu verfolgen: Mit einem intelligenten multidisziplinär arbeitendem System soll die Mensch-Computer-Interaktion im Gesundheitsbereich signifikant verbessert werden.
Die Expertengruppe, die sich aus Wissenschaftlern aus mehreren Forschungseinrichtungen – darunter auch dem Know-Center – zusammensetzt, versucht, eine intelligente Aggregation und Visualisierung von Gesundheitsdaten zu schaffen, die für die ergo- und physiotherapeutische Arbeit wichtig sind. „Im Projekt sollen Therapieverläufe, wie die Veränderungen des Gesundheitszustandes von PatientInnen, die sich behandeln lassen, intelligent visualisiert werden“, erklärt Gerald Feichtinger, Deputy Area Head des Forschungsbereiches Knowledge Discovery am Know-Center.
Der große Innovationswert: „Derzeit gibt es Operations- und Therapieberichte, die jedes Mal von den Ärztinnen oder Therapeuten mühsam durchgeackert werden müssen. In diesem Projekt führen wir eine Bedarfserhebung mit genau diesen Personen durch, um zu erfahren, welche Infos wirklich relevant sind.“ Feichtinger weiter: „Darauf aufbauend versuchen wir diese Informationen automatisiert aus den Berichten zu extrahieren und anschließend sinnvoll zu visualisieren.“ Diese Methode soll vor allem Therapeuten ihre Arbeit erleichtern, indem sie einen schnellen Überblick über den Behandlungsverlauf eines Patienten ermöglicht. Letzten Endes soll das Projekt dazu führen, ein maßgeschneidertes Krankenhaus-Informations-System zu entwickeln, das sowohl den Patienten zugutekommt als auch die Arbeitsbedingungen des Gesundheitspersonals verbessert. Konkret beteiligt sind am Projekt die Institutionen IMC FH Krems, die Universität Graz, die Universität Linz – LIT, die SYNYO GmbH, die Universität Wien sowie die Medizinische Universität Graz.
Das SMARAGD-Projekt wurde bei der Pilotausschreibung der sogenannten Ideen Labs zur Förderung ausgewählt. Dabei handelt es sich um ein neues Förderprogramm, das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) mit Unterstützung des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) abgewickelt wird, und dem dreieinhalb Millionen Euro zur Verfügung stehen. Ziel des neuen Programmes ist es, quer über Branchen, Disziplinen und Organisationen neue Ideen für Forschungsvorhaben zu erarbeiten und umzusetzen. „Zahlreiche Disziplinen, Erfahrungen und Blickwinkel treffen sehr fokussiert aufeinander – die Ideen Labs sind ein nährreicher Boden für Innovation“, sind sich die beiden FFG-Geschäftsführer Henrietta Egerth und Klaus Pseiner einig.
Für das fünftätige Ideen Lab – der Vorstellphase der Projekte also – wurden von einer Jury 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Fachhochschulen, Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen ausgewählt. Der Ausschreibungsschwerpunkt lag auf dem Thema „Mensch 4.0? – Die Zukunft der Zusammenarbeit Mensch-Maschine“. Am Ende des Workshops wurden drei der fünf eingereichten Projekte aus den Bereichen Gesundheit, Interaktion zwischen Mensch und Roboter sowie Einsatz von Gaming und Virtual Reality für den Trainingsbereich ausgewählt.